Wer nicht aus Österreich kommt, kann sich wahrscheinlich nicht darin hineinversetzen, wie ich mich immer verstellen musste, um schulisch zu überleben. Ich war immer Vorzugsschüler. Meine Lehrer glaubten daher, ich würde immer nur lernen. In Wirklichkeit habe ich pro Woche sicherlich 20 Stunden mit Computerprojekten verbracht. Mein erster Artikel für eine bundesdeutsche Computerzeitschrift wurde abgedruckt, als ich 10 Jahre alt war. Ab dem 13. Lebensjahr habe ich eine eigene Zeitschrift herausgegeben, außerdem habe ich Programmierwettbewerbe organisiert. Das alles habe ich vor meinen Lehrern geheimgehalten, weil ich nicht wollte, dass sie sich in die Gestaltung meiner Zeitschrift einmischen oder mir schlechtere Noten geben. Ich habe immer versucht, möglichst "normal" zu wirken. Außerdem bewegte ich mich rechtlich in einem Graubereich, weil in Österreich nur Volljährige Zeitschriftenherausgeber sein durften. Vor Gericht hätte mich also mein Vater als Verantwortlicher im Sinne des Presserechts vertreten müssen, aber dazu kam es Gott sei Dank nicht.
Als ich diese Geschichte einem Bekannten aus Ungarn erzählte, äußerte er darüber Verwunderung, dass Österreich offenbar eine derartige Diktatur sei. In seinem Heimatland gab es mehrere elektronische Zeitschriften, die von Jugendlichen herausgegeben wurden.
Später
wurde mir vom Verein Mensa Österreich verboten, im vereinsinternen
Forum meinen privaten Blog zu verlinken. Begründet wurde das damit, dass
man angeblich nicht wisse, ob es in Österreich erlaubt sei, diese
Inhalte zu verbreiten.
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